Erfahrungsbericht von Annika Nitzke über ihren Aufenthalt in Indien.

Vor etwa einen Jahr hat mich plötzlich das Reisefieber gepackt. Da das Ende meines Studiums unaufhaltsam näher rückte, hatte ich nur einen Gedanken: bevor das “richtige Leben“ beginnt muss ich einfach noch mal etwas erleben, das sich grundlegend von Deutschland unterscheidet. Und was könnte unterschiedlicher sein als Indien?

Der Vermittlungsprozess mit VIBE Internships ging sehr schnell. Vier Wochen nach Abgabe meiner Bewerbungsunterlagen hatte ich bereits ein Interview und wenig später auch den Arbeitsvertrag in der Hand. Der Prozess ein Arbeitsvisum zu beantragen und es dann auch tatsächlich vor dem geplanten Abflug zu erhalten war, im Vergleich zum Vermittlungsprozess, schon ein anderes Erlebnis. Wenn man nicht persönlich zum Dienstleister des indischen Konsulats in Hamburg oder Frankfurt fährt um das entsprechende Visum zu beantragen, kann der Prozess schon etwas länger dauern. In meinem Fall zweieinhalb Monate. Da kann man sich dann mal in Geduld üben und schon einmal lernen, dass die Arbeitsweise in Indien einfach etwas anders ist. Wer sechs Monate oder länger in Indien arbeiten will, muss sich als Resident registrieren lassen. Bei den meisten Praktikanten ist das immer ein langwieriger Prozess, da man einen Mietvertrag braucht und sich den auch noch bei der lokalen Polizei beglaubigen lassen muss. Aber mein Praktikumsgeber war international stark vernetzt und dementsprechend vorbereitet. Deswegen hatte ich Glück und dieser Prozess hat bei mir nur einen Tag gedauert.

Mein Praktikum hatte ich bei Prion India in Bangalore absolviert. Die Prion Gruppe war ein IT Unternehmen welches sich auf die Implementierung von Siemens Software spezialisiert hatte und darüber hinaus Web-Development-Dienste angeboten hatte. Die Gruppe hatte ihren Ursprung im Stuttgarter Raum, war aber mit drei Filialen in Indien stark vertreten. Inzwischen wurde sie von Accenture aufgekauft und erweitert deren Portfolio. Im Rahmen meines sechsmonatigen Praktikums habe ich in den Bereichen International Business Development und Corporate Marketing gearbeitet. Im Bereich International Business Development war ich für den Vertrieb der eBusiness Solutions in den DACH-Ländern verantwortlich. In Abstimmung mit dem Geschäftsführer und dem Abteilungsleiter der Programmierung durfte ich eigenständig Vertriebsstrategien erarbeiten und anschließend die entstandenen Strategien für die Kaltakquise neuer Partner durchführen. Daraus entstand beispielsweise eine langfristige Beziehung mit einer deutschen Marketingagentur, die unterschiedliche Outsourcing-Aufträge an Prion übertrug. Bei den ersten Projekten dieser neuen Partnerschaften konnte ich gleich meine Projektmanagement-Fähigkeiten unter Beweis stellen. Neben meiner Tätigkeit im International Business Development habe ich auch das Corporate Marketing für den indischen Markt unterstützt und direkt eine spannende Aufgabe erhalten: Die Auslandshandelskammer in Bangalore organisiert jährlich ein Fußballturnier für deutsche Firmen in Bangalore, dessen Erlöse einer Schule für unterprivilegierte Kinder zu Gute kommen. Im Rahmen dieses Projektes habe ich von der Motivation unserer Mitarbeiter, über die Koordination eine Pressekonferenz, alle Schritte der Realisierung eines großen Corporate Social Responsibility Events mitbekommen und sehr viel gelernt. Vor allem meine organisatorischen Fähigkeiten musste ich hier unter Beweis stellen, damit am großen Tag auch alles und jeder bereit ist. Grundsätzlich hatte ich in diesem Projekt das Gefühl, dass alles erst drei Tage nach der Deadline angefangen wird. Da ich u.a. für die Organisation der Trikots für 25 Mannschaften und den Druck aller Plakate auf Gelände verantwortlich war, war ich in den letzten Tagen vor dem Event dauerhaft am Telefon, um jeden Arbeitsschritt zu kontrollieren. Das war zwar recht frustrierend, aber als dann am großen Tag alles stimmte, konnte ich wirklich stolz auf mich sein.

Nun zum Leben in Bangalore. Bangalore ist die drittgrößte Stadt in Indien und ein absoluter IT-Hub. Die meisten Menschen und vor allem der Großteil der Expats arbeiten in größeren oder kleineren IT-Unternehmen. Es heißt von Bangalore, dass es die westlichste Stadt Indiens sei. Aber wenn man erstmal ankommt, fragt man sich wer sich das nur ausgedacht hat. Denn außerhalb der Malls ist Indien, und da ist Bangalore keine Ausnahme, laut, dreckig und anstrengend. Aber trotzdem gewinnt man es sehr schnell sehr lieb. Palmen, Sonnenschein und Temperaturen von 27C° im Winter machen das Leben hier durchaus lebenswert. Neben den tollen Restaurants aus allen Teilen Indiens und der Welt, ist Bangalore ein idealer Ausgangspunkt für Reisen in Südindien. Indien verfügt über ein wirklich erstaunliches Zug- und Bussystem. Mit dem Nachtbus von Bangalore ist so ziemlich jedes Ziel erreichbar. Die beste Erfindung, meiner Meinung nach, sind Sleeper Busse: Doppelstöckige Busse mit Schlafkabinen, in denen sich jeder unter 1,80 m Körpergröße bequem in den Schlaf ruckeln lassen kann, um dann am Samstagmorgen in Goa aufzuwachen.

Kategorien:Allgemein

Erfahrungsbericht von Christoph Oellrich über seinen Aufenthalt in Indien. Teil II

Christoph hat natürlich noch mehr zu erzählen. nun folgt der versprochene zweite Teil:

VIBE-Team: Wie haben Sie das Arbeiten in einem indischen Unternehmen empfunden?

Das Arbeiten ist deutlich von der Vorgehensweise in den bisherigen Unternehmen, in denen ich gearbeitet habe zu unterscheiden. Nicht nur im Alltag folgen Inder Hierarchien, sondern auch in großem Maße in dem beruflichen Teil ihres Lebens. Die Arbeitsweise als solches habe ich jedoch entspannter erlebt als in Deutschland. Die Inder machen gern mal eine Pause ohne sich dabei ein schlechtes Gewissen zu machen. Es kommt deutlich öfter zu kleinen Auszeiten, in denen Tee oder Kaffee getrunken wird. Man merkt jedoch schnell, dass die Inder, mit denen man in den großen Unternehmen zusammenarbeitet sehr intelligent sind. Bedingt durch den hohen Wettbewerbsdruck an Universitäten schaffen es meistens nur die besten in gute Positionen bei erfolgreichen internationalen Unternehmen. Das spiegelt sich auch in der Arbeit der Inder wieder. Ein weiterer, sehr bedeutender Unterschied ist das Trennen von Arbeit und Privatleben. Die indischen Arbeitskollegen wachsen über den beruflichen Bereich hinaus als Freunde zusammen. Dadurch verschwimmt selbstverständlich auch die für viele Europäer übliche Grenze zwischen Arbeit und Privatleben. Weitere Dinge, die mir in puncto Arbeitskultur auffielen, beziehen sich auf die Klischees, die es über Deutsche gibt. Pünktlichkeit, Genauigkeit, Strukturiertheit, etc. lassen sich bei Indern in geringerem Ausmaß wiederfinden, als wir es gewohnt sind. Letzteres soll keinesfalls negativ konnotiert werden, denn nach meinem Indienaufenthalt bin ich mehr denn je davon überzeugt, dass eine gesunde Balance aus indischer Ruhe und Gelassenheit einerseits und deutscher Genauigkeit andererseits das beste Arbeitsklima wäre.

VIBE-Team: Was fiel Ihnen am Anfang schwer?

Die Auslegung eines Praktikums ist in Indien unterschiedlich. Während in Deutschland Praktikanten für bestimmte Projekte oder Gruppen engagiert werden, war in Indien anfangs nicht klar definiert was zu tun war und wofür ich eingestellt wurde (unschwer zu erkennen: der deutsche Wunsch nach Organisation und Struktur). Ich wurde gefragt was genau ich denn machen wollte und in diesem Moment fielen mir zwei Dinge auf. Zum einen wurde mir klar wie sehr ich mich auf vorgegeben Strukturen ausgeruht hatte ohne mir wirklich intensiv Gedanken über die bevorstehenden Aufgaben zu machen und zum anderen erkannte ich das Potenzial, das sich in dem mir angebotenem Entscheidungsfreiraum bot. Es war in diesem Moment eine völlig neue Art der Eigeninitiative von Nöten, als jene, die man aus dem deutschen Arbeitsalltag kennt. Genau das stellte für mich zu Beginn des Praktikums ein Problem dar, da ich es nicht gewohnt war so zu arbeiten. Ich entwarf also zusammen mit meinen Vorgesetzten ein Programm, das den Wünschen und Vorstellungen beider Seiten entsprach. Anfängliche Frustration wich mit der Zeit dem Spaß an der Arbeit und dem Leben in Bangalore.

VIBE-Team: Was haben Sie in Ihrem Praktikum gelernt?

Neben dem technischen Wissen, das ich mir in verschiedenen Projekten aneignen konnte, habe ich sehr viel über den Umgang in internationalen Teams und Unternehmen gelernt. Im Nachhinein bin ich sehr froh über die dazugewonnene Sensitivität. Das meiste Wissen, das ich mir angeeignet habe, bewegt sich demzufolge im Bereich der Soft Skills. Wie wahrscheinlich die meisten Leser habe auch ich vor meinem Indienaufenthalt gedacht, dass ich gut in Teamwork und kulturübergreifenden Projekten bin, aber erst nach Indien wurde mir klar, dass meine Erfahrungen womöglich für kleine Projekte an der Universität oder internationale Freundschaften reichen, aber auf keinen Fall für eine echte (und erfolgreiche) Karriere in einem internationalen Arbeitsumfeld! Ich bin sehr froh, dass ich diesen Zusammenhang nun anders beurteilen kann.

VIBE-Team: Welche Lernerfahrungen sind für Sie besonders wichtig?

Wie bereits erwähnt, stellt meine neue Wahrnehmung anderer Kulturen eine Bereicherung für mich dar. Des Weiteren konnte ich unter Beweis stellen, dass ich mich schnell in neue Sachverhalte einarbeiten kann und bekam diesbezüglich sehr gute Ratschläge und Tipps. Da ich mich mit vielen Menschen austauschen konnte, bekam ich sehr interessante Einblicke in verschiedene Positionen. So half mir das Praktikum auch sehr dabei weiter meinen eigenen Werdegang zu gestalten.

VIBE-Team:  Wie empfanden Sie die Betreuung während des Praktikums?

Die Betreuung war stets hervorragend. Ich musste VIBE während meiner Zeit in Indien nie in Anspruch nehmen, da ich vor Ort alles problemlos mit dem Unternehmen klären konnte. Das Unternehmen hat sich immer sehr gut um mich gekümmert und mir gleichzeitig sehr viel Entfaltungsmöglichkeiten gegeben. Unter anderem bedingt durch die Arbeitskultur der Inder wurde mir stets auch über berufliche Belange hinaus geholfen.

VIBE-Team: Wie waren Ihre Aufgaben? Konnten Sie selbstständig arbeiten oder waren sie in ein Team eingebunden, und wenn ja wie gestaltete sich die Teamarbeit?

Nachdem der „Fahrplan“ für mein Praktikum erarbeitet wurde, starteten direkt meine ersten kleinen Projekte. Ich wurde einem sehr interessanten Kunden zugeteilt und habe mich mit verschiedensten Dingen beschäftigt, die von SAP BI bis hin zu Konzeptionierung von Digital Business Solutions reichten. Die Arbeit in den Teams war immer sehr kollegial und angenehm und ich war fortlaufend gefordert entsprechende Eigeninitiative zu zeigen, da die Projekte zu einer Art Aushängeschild meiner Arbeit wurden.

VIBE-Team: Wie sah Ihr Arbeitsalltag aus?

Der Morgen war üblicherweise reserviert für Meetings und „Lagebesprechungen“. Anschließend widmete ich mich meinen Aufgaben, um die Projekte voranzutreiben. Am Nachmittag durfte ich des Öfteren Teil der Telefonkonferenzen mit unseren Onsite-Teams sein. Hier lernte ich sehr viel über Offshoring und seine Herausforderungen.

VIBE-Team: Wie war Ihr Verhältnis zu den indischen Mitarbeitern?

Das Verhältnis war sehr freundschaftlich. Mitarbeiter waren nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde. Ich unternahm mit vielen Kollegen auch privat verschiedenste Dinge und ich empfehle jedem, der ein solches Praktikum machen möchte, sich unbefangen auf die neuen Freundschaften einzulassen und die Zeit zu genießen.

Vielen Dank für die interessanten Einblicke. Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft und wer weiß, vielleicht verschlägt es Sie ja noch einmal nach Indien.

Kategorien:Allgemein

Erfahrungsbericht von Christoph Oellrich über seinen Aufenthalt in Indien. Teil I

Auch Christoph hat sein Praktikum bei Mindtree in Bangalore beendet und berichtet von seinen Erfahrungen. Im ersten Teil erzählt er vom Leben in Indien.

VIBE-Team: Wie haben Sie Ihren ersten Tag in Indien empfunden?

An meinem ersten Tag in Indien habe ich mir etwas Zeit genommen, um meine nähere Umgebung etwas zu erkunden. Bei dem Spaziergang habe ich sofort mitbekommen, dass ich die nächsten Monate nicht in der Menge an Menschen „verschwinden“ kann. Die Menschen waren sehr überrascht einen Europäer in Ihrer Nachbarschaft zu sehen. Dementsprechend neugierig waren Blicke und andere Reaktionen auf meine Anwesenheit. Durch Auslandsaufenthalte in anderen Ländern wusste ich, dass ich solch eine oder zumindest eine ähnliche Reaktion erwarten muss. Überrascht war ich allerdings von der relativ schlechten Luft und der Lautstärke, denn in Bangalore herrscht reges Treiben. Das hohe Verkehrsaufkommen wirkt wie ein geordnetes Chaos und benötigt definitiv Eingewöhnungszeit.

VIBE-Team: Was ist anders im Vergleich zu Deutschland?

An erster Stelle machen die Menschen den größten Unterschied aus. Ich denke, dass Ausländer es in unserem Land wesentlich schwerer haben sich anfangs zurechtzufinden. Inder sind sehr offen und hilfsbereit. Es gibt kaum Berührungsängste mit fremden Personen und die Neugierde über meine Herkunft hat es mir wirklich einfach gemacht mich mit den Menschen zu unterhalten. Der nächste und sicher sehr offensichtliche Unterschied bezieht sich auf das Essen in Indien. Entgegen meiner Erwartungen hatte ich diesbezüglich keinerlei Probleme. Trotzdem habe ich mich erst langsam an die indische Küche herangetastet. Es gibt wirklich viele Restaurants, die Mahlzeiten aus den verschiedensten Regionen anbieten. Es lohnt sich das kulinarische Abenteuer auf sich zu nehmen und alles einmal probiert zu haben.

VIBE-Team: Was hat Ihnen im Alltag am meisten Probleme bereitet?

Bei mir gab es eigentlich nur ein Problem und das waren die fortlaufenden Verhandlungen mit den Rikscha-Fahrern. Es hat mich gelegentlich sehr genervt, dass ich eine halbe Stunde Zeitpuffer einplanen musste, weil ich mit den Fahrern so oft und viel verhandelt habe, das mag aber auch an meine Natur liegen. Der Transport in den öffentlichen Verkehrsmitteln ist ohnehin ein Abenteuer. Auch wenn es oft sehr brenzlig aussieht, braucht man sich in den seltensten Fällen wirklich Sorgen machen. Es führen ja bekanntlich viele Wege ans Ziel.

VIBE-Team: Was hat Sie beeindruckt?

Ich empfand die Kultur als Ganzes sehr beeindruckend. Die Inder haben unbeschreiblich viele Religionsausprägungen, Tempel, Rituale, Zeremonien und Geschichten über ihre verschiedenen Götter. Sogar als nicht sehr gläubiger Mensch war es sehr interessant zu sehen und zu verstehen wie sich die Religion der Menschen auf ihr tägliches Leben auswirkt. Ein anderer Aspekt, der mich sehr beeindruckt hat, war die Lebensfreude der Inder. Egal ob reich oder arm, die Menschen lachen sehr viel, sind sehr gesellig, verbringen viel Zeit mit der Familie, Freunden oder den Nachbarn.

VIBE-Team: Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben Sie durch den Aufenthalt am meisten verändert?

Jeder kennt es auf Reisen zu sein und sich mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen, aber der längere Aufenthalt in Indien, das Leben und das Arbeiten dort haben mich in Hinblick auf kulturelle Sensitivität grundlegend verändert. Meine Wahrnehmung und Toleranz unterschiedlicher Ansichten, Verhaltensweisen oder Gewohnheiten ist deutlich gestiegen. Oft genug wird leider versucht Menschen aus anderen Regionen oder anderer Herkunft den eigenen „Stempel“ aufzudrücken. Durch Indien habe ich gelernt in solchen Situation bessere Entscheidungen zu treffen und erheblich besser mit anderen Menschen zusammenzuleben und zu arbeiten.

VIBE-Team: Gab es sprachliche Probleme?

Da Englisch die zweite Muttersprache der Inder ist, gab es keine besonderen Sprachprobleme. In ländlichen Regionen wird man allerdings Probleme bekommen. Es ist ratsam ein paar Wörter Hindi zu lernen, um das Eis bei neuen Bekanntschaften zu brechen. Des Weiteren ist Hindi die Sprache, die in den meisten anderen Staaten Indiens verstanden wird.

VIBE-Team: Hatten Sie Probleme mit der Esskultur?

Wie ich bereits erwähnte habe, gab es bei mir erfreulicherweise keine Probleme mit der Umgewöhnung. Die Art und Weise wie die meisten Gerichte gegessen werden – also mit den Händen – war für mich auch kein Problem. Menschen, die ungern mit den Fingern essen, sollten sich vorher darauf einstellen. Es gibt in Indiens Städten auch genug internationale Küche zu finden, so dass sich Europäer absolut keine Sorgen machen müssen.

VIBE-Team: Gab es irgendwelche gesundheitlichen Probleme?

Im Zuge der Umstellung auf das neue Klima und die neue Umgebung habe ich mich mit einem grippalen Virus infiziert. Ich hatte Fieber und normale Grippesymptome. Nach einem Arztbesuch trat eine schnelle Genesung ein. Nach meiner Ankunft in Deutschland ereilte mich allerdings annähernd dasselbe Schicksal, daher führe ich diese Erkrankung auf den Wechsel der Umgebung zurück. Impfungen vor einem Indienaufenthalt sind natürlich absolut notwendig und zu empfehlen. Auch eine Auslandskrankenversicherung ist Pflicht.

VIBE-Team: Wie würden Sie die Inder beschreiben? Empfanden Sie sie als gastfreundlich und offen?

Die Inder sind sehr gastfreundlich. In ihrer Kultur werden Gäste sehr zuvorkommend behandelt. Des Weiteren sagen Inder wirklich nicht gerne nein und das sollte man berücksichtigen. Mir fiel es zu Beginn meines Aufenthaltes schwer mich auf die unglaublich weitreichende Hilfe einzulassen.

VIBE-Team: Haben Sie viele Freundschaften schließen können?

Durch die offene Art der Inder fällt es einem nicht sehr schwer neue Freundschaften zu pflegen. Das kommunikative Wesen der Inder und die Bedeutung, die sie Freundschaften beimessen, machen es auch nach dem Indienaufenthalt nicht schwer die Freundschaft zu pflegen.

Teil II folgt demnächst…

Kategorien:Allgemein

Schnappschüsse

Christoph, dessen Praktikum bei Mindtree leider schon vorbei ist, hat uns ein paar Bilder von seinem Aufenthalt in Indien geschickt. Doch Vorsicht: Beim Anschauen bekommt man Fernweh. In Kürze folgt auch sein Erfahrungsbericht.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Kategorien:Allgemein

Buntes aus Bangalore

Januar 22, 2013 Hinterlasse einen Kommentar

Hallo Freunde,

Annika, welche gerade bei Prion in Indien die letzten Wochen ihres Praktikums vor sich hat, schickte uns eben ein paar Fotos. Sie bedauert, dass diese tolle Zeit nun schon bald endet.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Kategorien:Allgemein

Interview nach Philipps Rückkehr

Januar 16, 2013 Hinterlasse einen Kommentar

VIBE-Internships interviewt Philipp über seine Erlebnisse in Indien. Er war dort als Praktikant bei Deep Red Ink.

VIBE-Team: Hallo Philipp, willkommen zurück in Deutschland. Wie fühlen Sie sich?

Philipp: Hallo und vielen Dank. Mir geht es gut – ich bin ja schon ein paar Tage wieder da. Mittlerweile habe ich wieder den deutschen Schlafrhythmus und träume wieder auf Deutsch.

VIBE-Team: Das klingt, als hätten Sie schon einige Zeit zur Umstellung gebraucht. War es in Indien genauso? Wie verlief Ihre Eingewöhnungsphase?

Philipp: Komischerweise war es einfacher mit der Umstellung in Indien, als bei der Rückreise, zumindest was das Schlafen angeht. Durch die lange Anreise war ich ohnehin müde, da fiel es nicht weiter auf, dass es in Indien eigentlich 3,5 Stunden später war als daheim. Ansonsten habe ich die Umstellung vor allem bezüglich des Essen gemerkt. Es war lecker und sehr aromatisch. Aber an die anderen Zutaten muss man sich erst gewöhnen, das ist leider so. Aber das ging recht schnell, es dauerte drei oder vier Tage.

VIBE-Team: Sie sind zunächst bei einem Freund gewesen und konnten so bereits das Leben in Indien kennenlernen bevor Ihr Praktikum startete. Wie war das für Sie?

Philipp: Erstaunlich ähnlich wie bei uns. Da habe ich mich so intensiv auf Namasté und Sari vorbereitet, aber mein Kumpel begrüßte mich am Flughafen in kurzen Hosen. Die Fahrt danach hatte es allerdings in sich. Was man so vom indischen Verkehr hört, stimmt auf jeden Fall: Es ist Chaos, aber eben ein Chaos, dass funktioniert. Zumindest hab ich in meinen 10 Wochen keinen Unfall gesehen. Theoretisch gibt es ja Linksverkehr. Aber man sieht auch viele Situationen, wo sich die Fahrer einfach irgendwo durchschlängeln. Straßenschilder gibt es ohnehin nicht, Verkehrszeichen auch nicht und auf die Ampeln achtet in der Regel keiner. Aber das hört sich schlimmer an als es ist. Eine Woche und man hat sich daran gewöhnt. In der Familie war es dann eher westlich, egal ob Einrichtung, Gesprächsthemen oder Fernsehprogramm. Gut, das ist sicherlich nicht überall so – aber das war eben mein erster Eindruck.

VIBE-Team: Dann haben Sie ja  einen sanften Einstieg gehabt und konnten sich gleich in das indische Leben integrieren. Richtig?

Philipp: Ja, das kann man auf jeden Fall so sagen. Wir, also Shravan und ich, haben auch gleich normale Dinge gemacht. Wir waren Einkaufen, Fußballspielen oder abends mal Feiern oder ein Bierchen auf einer Dachterrasse in der Innenstadt trinken.

VIBE-Team: Jetzt müssen wir die Leser noch über Ihren Aufenthaltsort aufklären. Wo kamen Sie an und was waren Ihre weiteren Stationen?

Philipp: Also gelandet bin ich in Bangalore. Dort wohnt Shravans Familie. Ich war ungefähr eine Woche dort, habe mich eingewöhnt und bin dann nach Hyderabad gefahren – mit dem Nachtbus.

VIBE-Team: Nachtbusse gibt es ja auch bei uns – aber in Indien ist das sicherlich etwas anderes, oder?

Philipp: Naja, ich war schon etwas nervös vor der ersten Fahrt. Allein durch die indische Landschaft – nachts – im Schlafbus – in eine Stadt, wo ich nur eine Kontaktperson habe. Aber wie es so häufig ist: viel Aufregung um nichts. Im Bus konnte man bequem schlafen und die Fahrt war schnell und bequem. In Hyderabad wurde ich auch abgeholt. Also recht entspannt.

VIBE-Team: Und wie ging es dann in Hyderabad weiter?

Philipp: Nun, ich war ja zum Arbeiten da. Also hab ich nach einem kleinen Frühstück gleich das Büro gezeigt bekommen. Praktischerweise war das eben nicht nur ein Büro, sonder gleich ein Teil einer Villa im etwas gehobeneren Teil der Stadt, Banjara Hills. Es gab große offene Räume und das beste war, dass ich im firmeneigenen Gästezimmer schlafen konnte – die ganze Zeit. Das war schon sehr komfortabel.

VIBE-Team: Wie waren Ihre Kollegen und welche Aufgaben hatten Sie?

Philipp: Ich habe vor Ort drei Projekte betreut und sie mit verschiedenen Mitarbeitern bearbeitet. Ich will jetzt nicht zu weit ins Detail gehen – nur soviel: es ging um Online-Marketing und Unternehmenskooperationen. Das Team war super. Die Firma ist ja selbst noch nicht sehr alt, macht gerade den Übergang von einem Start-Up zu einem richtigen Unternehmen. Dementsprechend war es ein kleines Team, ca. 15 Leute – alle jung, dynamisch und gut ausgebildet. Im ganzen Unternehmen herrschte ein familiäres Klima. Es wurde gemeinsam gegessen und zweimal die Woche gab es gemeinsames Yoga.

VIBE-Team: Sagten Sie Yoga?

Philipp: Ja genau. So wie ihr hab ich auch geschaut, als ich das gefragt wurde. Aber ich dachte: wenn ich schon hier bin, mache ich es auch mit. Und Spaß es hat gemacht; war sehr entspannend nach einem langen Tag am Schreibtisch.

VIBE-Team: Wie war denn Ihre Freizeit sonst? Hatten Sie einen Ausgleich zu Ihrer Arbeit, immer nur im Büro zu sein ist doch auf Dauer bestimmt langweilig?

Philipp: Naja langweilig nicht, aber Abwechslung musste her, das stimmt. Aber auch hier kann ich nur sagen, dass es nicht so anders war, als in Deutschland. Ich habe im Büro ein paar Leute kennengelernt, mit denen ich dann mehr gemacht habe. Wir gingen gemeinsam Essen, abends feiern, haben Märkte besucht oder haben Laser-Tag gespielt. Einmal waren wir im Hauptsitz von Google und wurden zum Mittag eingeladen. An einem anderen Tag wurde abends das „Erste Oktoberfest Hyderabad“ gefeiert – das hatte zwar nicht viel mit der bayrischen Originalversion zu tun, aber es war dennoch lustig.

VIBE-Team: Haben Sie noch mehr vom Land gesehen?

Philipp: Hmm. Etwas mehr ja, aber nicht soviel wie erhofft. Für ein Wochenende war ich in Mumbai – eine beeindruckende Stadt. Sie ist sehr lebendig, aber viel aufgeräumter, als Bangalore oder Hyderabad. Eher wie eine westliche Hauptstadt mit indischem Flair. Beeindruckt hat mich vor allem der Sanjay-Gandhi-Nationalpark, der aus der Stadt herauswächst. Dort gab es buddhistische Ruinen, die älter als Rom waren und noch sehr gut erhalten sind.

VIBE-Team: Es gibt ja das Vorurteil, dass Indien einen starken Kontrast zwischen Arm und Reich aufweist – wie war Ihr Eindruck nachdem Sie drei der größten Städte des Landes gesehen haben?

Philipp: Ich würde es nicht Eindruck nennen – und nicht Vorurteil. Es stimmt. Die Spanne ist da und sie ist für jeden offensichtlich. Aber das weiß man vorher und es war daher nicht schockierend. Fakt ist ja, dass Indien sich bemüht, die Armut zu reduzieren, aber auch, dass das noch eine Weile dauern wird. Shravan meinte zu diesem Thema, dass es andererseits in Indien tatsächlich möglich ist vom Tellerwäscher bis nach oben zu kommen. Vielleicht nicht zum Millionär, aber doch mindestens in die Mittelschicht, welche nebenbei bemerkt am Wachsen ist. Ich persönlich hatte permanent und überall das Gefühl, dass das Land ein gigantisches Potential hat – wenn es anfängt, das auszuschöpfen, wird sich China wohl warm anziehen müssen.

VIBE-Internships: Was würden Sie denn als bestes und schlechtestes Erlebnis bezeichnen?

Philipp: Es hört sich komisch an, aber ich habe kein richtig schlechtes Erlebnis gehabt. Klar, die Umstellung des Essens verlief etwas unangenehm. Auch das wiederkehrende Verhandeln mit Rikschafahrern ist durchaus nervig. Aber im Großen und Ganzen fand ich es toll. Ich hab tolle Leute kennengelernt, die mir was vom Leben vor Ort gezeigt haben. Ich war Teil des normalen Wahnsinns. Und daher ist die Gesamterfahrung einfach fantastisch gewesen.

VIBE-Internships: Zum Ende ganz kurz: Würden Sie wieder nach Indien reisen?

Philipp: Ja!!! Sobald ich Geld und Zeit habe, geht es los!

Kategorien:Allgemein

Philipp blogt direkt aus Indien!

August 31, 2012 Hinterlasse einen Kommentar
Kategorien:Allgemein

Prof. Kurbel auf dem Higher Education Forum am 17.3.2012 in Mumbai

Kategorien:Allgemein

Erfahrungsbericht von Florian Sellmayr über seinen Aufenthalt in Indien

März 16, 2012 1 Kommentar

Ich habe während meines Informatik Studiums mein 5. Semester in Indien am IIT Madras verbracht und anschließend ein Praktikum bei Cognizant in Pune angehängt. Ich war dort an einem GUI-Projekt für T-Systems beteiligt.

Wenn man in Indien ankommt stellt man sehr schnell fest, dass vieles irgendwie anders ist. Es ist heiß (in Pune nicht so sehr wie in Chennai), der Verkehr mörderisch, das Essen überwiegend vegetarisch und die Kultur ungewohnt. Aber man lernt sehr schnell, sich an die negativen Aspekte zu gewöhnen und die positiven zu genießen: Man lernt schnell viele freundliche Inder kennen, schließt Freundschaften und erfährt so auch eine Menge über das Land. Das Essen entpuppt sich trotz des meist fehlenden (oder nur in geringen Dosen verabreichten) Fleischs als sehr gut und meistens auch gar nicht so extrem scharf (was nicht heißt, dass es das nicht gibt). Und falls es einem doch mal zu gesund geworden ist findet man in den größeren Städten auch immer Vertreter der üblichen Fast-Food Ketten. Was allerdings eine Herausforderung bleibt ist herauszufinden, in welchen Läden die Hygiene auch einen deutschen Magen zufriedenstellt. Man kann sich hier aber in der Regel auf die Erfahrung von vertrauenswürdigen Indern verlassen. Und im Zweifel kann man sich dank der geringen Preise auch immer das teurere Restaurant leisten.

Ich wurde als Praktikant nach einer kurzen Einarbeitungszeit ein vollwertiges Mitglied eines Software-Entwicklungsteams, das an einem GUI-Projekt für T-Systems arbeitet. Dadurch hatte ich die Gelegenheit, an allen Phasen einer Iteration (also Bugfi xing, Design, Neuentwicklung, Testen) beteiligt zu sein und mit meinen Kollegen viele gute (und manchmal auch schlechte) Erfahrungen zu machen. Die Betreuung durch VIBE und Cognizant war sehr gut, alles nötige (insbesondere eine sehr guten Unterkunft) wurde organisiert. Was mich, nachdem ich vor dem Praktikum bereits fünf Monate in Indien verbracht hatte, überrascht hat war wie sehr sich die Lebens- und Arbeitswelt der IT-Welt von der im Rest Indiens unterscheidet. Während der Arbeit dort erlebt man also ein eher westlicheres Indien-light. Wer also auch den Rest Indiens erleben will sollte unbedingt noch ein paar Wochen zum Reisen einplanen oder das Praktikum gleich mit einem Auslandssemester verbinden. Man kann zwar auch am Wochenende einiges unternehmen, für manches braucht man aber einfach mehr Zeit.

Ich habe in meiner Zeit in Indien sehr viel gelernt, gesehen und erlebt und kann es deswegen alles in allem nur empfehlen. Man sollte sich aber bewusst sein, dass es sicher einfachere Länder für einen Auslandsaufenthalt gibt.

Kategorien:Allgemein

Erfahrungsberichte von Monika Kwiatowska und Fabian Möschter über ihre Zeit in Indien

Wenn man nach „India Outsourcing“ sucht, dann erhält man im Internet über 16.000.000 Suchergebnisse, Tendenz steigend. Aber was steckt eigentlich dahinter? Genau das wollten wir als Duo herausfinden und sind mit VIBE Internships für ein Praktikum zu Wipro Ltd. aufgebrochen. In einem der Top-Unternehmen für globale IT Services zu arbeiten, war eine Herausforderung, der wir uns gern gestellt haben. Beruflich für das Global Research Center of Consultancy tätig, haben wir eine Markteintrittsstrategie für den europäischen Markt entwickelt. Mindestens genauso spannend war die persönliche Auseinandersetzung mit der indischen Kultur. Herzensgute Menschen und das dynamische Leben in der stetig wachsenden Stadt Bangalore haben uns nachhaltig geprägt.

Kategorien:Allgemein